Calendar Icon - Dark X Webflow Template
September 17, 2024
Clock Icon - Dark X Webflow Template
 min read

Fundamentalanalyse von Aktien

Die Fundamentalanalyse ist eine tiefgehende Methode zur Bewertung von Aktien, die weit über oberflächliche Markttrends hinausgeht. Sie basiert auf der Annahme, dass der aktuelle Marktpreis einer Aktie nicht unbedingt ihren wahren oder „inneren“ Wert widerspiegelt. Ziel der Fundamentalanalyse ist es, durch die gründliche Untersuchung finanzieller, wirtschaftlicher und anderer qualitativer und quantitativer Faktoren ein umfassendes Bild der finanziellen Gesundheit, der Leistungsfähigkeit und der Wachstumsperspektiven eines Unternehmens zu erhalten. Indem du dir ein Bild von der tatsächlichen Unternehmenssituation machst, kannst du besser einschätzen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist und somit eine potenziell gute Investition darstellt.

In den kommenden Abschnitten werden wir uns ansehen, wie du die Finanzen eines Unternehmens analysieren, wichtige Bewertungskennzahlen verstehen und die Marktposition sowie die zukünftigen Wachstumschancen einschätzen kannst. Diese grundlegenden Schritte der Fundamentalanalyse sind entscheidend, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen und letztendlich dein Portfolio erfolgreich zu gestalten. Egal, ob du gerade erst anfängst oder bereits Erfahrung auf den Märkten gesammelt hast, die Fundamentalanalyse bietet wertvolle Einblicke und Werkzeuge, um deine Anlageziele zu erreichen.

Fundamentalanalyse kompakt

1. Finanzielle Gesundheit: Untersuche Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Cashflow-Statements, um die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu bewerten.

2. Bewertungskennzahlen: Nutze Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), um zu beurteilen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.

3. Branchenanalyse: Verstehe Branchentrends, Wachstumspotenziale und regulatorische Einflüsse, um die Positionierung des Unternehmens im Markt zu bewerten.

4. Wettbewerbsvorteile: Identifiziere einzigartige Stärken des Unternehmens, wie technologische Vorsprünge, Markenwert oder exklusive Partnerschaften, die langfristige Wettbewerbsvorteile sichern.

5. Management und Strategie: Bewerte die Qualität des Managements und die Klarheit der Unternehmensstrategie, um das Potenzial für zukünftiges Wachstum und Erfolg einzuschätzen.

Analyse der Unternehmensfinanzen

Ein tiefes Verständnis der Unternehmensfinanzen ist das Fundament der Fundamentalanalyse. Die drei wichtigsten Finanzdokumente, die du untersuchen solltest, sind die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und die Cashflow-Rechnung. Jedes dieser Dokumente bietet einzigartige Einblicke in verschiedene Aspekte der finanziellen Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

Bilanzanalyse

Die Bilanz gibt Aufschluss über Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und das Eigenkapital eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie zeigt, was das Unternehmen besitzt und schuldet, sowie den Betrag, der den Aktionären gehört.

  • Vermögenswerte: Dazu gehören sowohl Umlaufvermögen (wie Bargeld und Forderungen) als auch Anlagevermögen (wie Grundstücke und Maschinen).
  • Verbindlichkeiten: Kurz- und langfristige Schulden des Unternehmens, von Bankkrediten bis zu Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
  • Eigenkapital: Auch als Nettovermögen bekannt, repräsentiert es den Teil des Unternehmens, der den Aktionären gehört (Aktienkapital plus einbehaltene Gewinne).

Beispiel Bilanzanalyse

Nehmen wir an, ein Unternehmen hat Aktiva im Wert von 100 Millionen Euro, Verbindlichkeiten von 60 Millionen Euro und somit ein Eigenkapital von 40 Millionen Euro. Ein hohes Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtvermögen kann auf eine solide finanzielle Basis hinweisen, da das Unternehmen nicht übermäßig verschuldet ist.

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

Die GuV zeigt die Einnahmen, Ausgaben und den Gewinn eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum. Sie gibt Aufschluss darüber, wie das Unternehmen sein Geld verdient und ausgibt und wie effizient es dabei ist.

  • Umsatzerlöse: Der Gesamtbetrag der Einnahmen aus dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen.
  • Betriebskosten: Kosten, die bei der Herstellung von Produkten oder der Erbringung von Dienstleistungen entstehen.
  • Nettogewinn: Was nach Abzug aller Kosten vom Umsatz übrig bleibt; ein Schlüsselindikator für die Rentabilität des Unternehmens.

Beispiel GuV-Analyse

Stellt man fest, dass ein Unternehmen in den letzten Jahren einen stetig steigenden Umsatz und Nettogewinn verzeichnet, kann dies ein Indikator für eine starke Marktposition und effiziente Betriebsführung sein.

Cashflow-Analyse

Die Cashflow-Rechnung bietet Einblicke in die Geldströme des Unternehmens aus operativer Tätigkeit, Investitionen und Finanzierung. Sie zeigt, wie das Unternehmen sein Geld generiert und verwendet und ob es in der Lage ist, seine Rechnungen zu bezahlen, zu investieren und Wachstum zu finanzieren.

  • Operativer Cashflow: Geldfluss aus der Kerngeschäftstätigkeit des Unternehmens.
  • Investitions-Cashflow: Geldfluss aus dem Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen.
  • Finanzierungs-Cashflow: Geldfluss, der mit der Aufnahme und Rückzahlung von Schulden sowie der Ausgabe und dem Rückkauf von Aktien verbunden ist.

Beispiel Cashflow-Analyse

Ein positiver operativer Cashflow deutet darauf hin, dass das Unternehmen seine operativen Kosten decken und aus seinem Kerngeschäft Gewinne erzielen kann. Ein negativer Investitions-Cashflow kann in Ordnung sein, wenn das Unternehmen in sein zukünftiges Wachstum investiert.

Interpretation

Die sorgfältige Analyse dieser Finanzdokumente ermöglicht es dir, die finanzielle Stabilität, die operative Effizienz und die langfristigen Wachstumsaussichten eines Unternehmens zu bewerten. Dies bildet die Grundlage für eine fundierte Investitionsentscheidung, indem es dir hilft, Unternehmen zu identifizieren, die finanziell gesund sind, eine starke Marktposition besitzen und gute Chancen für zukünftiges Wachstum bieten.

Bewertungskennzahlen in der Fundamentalanalyse

Bewertungskennzahlen sind entscheidend, um den Wert einer Aktie im Vergleich zu ihren Gewinnen, ihrem Buchwert, ihrem Umsatz oder anderen relevanten finanziellen Maßstäben zu bestimmen. Diese Kennzahlen helfen Investoren, zu beurteilen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Hier sind einige der wichtigsten Bewertungskennzahlen, die in der Fundamentalanalyse verwendet werden:

1. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist eine der am häufigsten verwendeten Kennzahlen und setzt den aktuellen Aktienkurs in Relation zum Gewinn pro Aktie (EPS). Ein niedriges KGV kann darauf hinweisen, dass eine Aktie im Vergleich zu ihren Gewinnen unterbewertet ist, während ein hohes KGV auf eine Überbewertung hindeuten kann.

Beispiel: Angenommen, eine Aktie wird zu 100 Euro gehandelt und das Unternehmen hat ein EPS von 5 Euro. Das KGV wäre dann 20 (100 Euro / 5 Euro). Wenn der Branchendurchschnitt bei einem KGV von 15 liegt, könnte dies darauf hindeuten, dass die Aktie im Vergleich zu ihren Branchenkollegen überbewertet ist.

2. Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Das KBV setzt den Aktienkurs in Beziehung zum Buchwert pro Aktie. Ein KBV unter 1 könnte darauf hindeuten, dass die Aktie unter ihrem Buchwert gehandelt wird und möglicherweise unterbewertet ist.

Beispiel: Hat ein Unternehmen einen Buchwert pro Aktie von 50 Euro und der Aktienkurs beträgt 75 Euro, dann ist das KBV 1,5 (75 Euro / 50 Euro). Ein KBV deutlich unter dem Branchendurchschnitt könnte auf eine Unterbewertung hinweisen.

3. Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist das Verhältnis der jährlichen Dividende pro Aktie zum aktuellen Aktienkurs. Eine höhere Dividendenrendite kann attraktiv für Investoren sein, die auf der Suche nach Einkommen aus ihren Investitionen sind.

Beispiel: Zahlt ein Unternehmen eine jährliche Dividende von 4 Euro pro Aktie und der Aktienkurs beträgt 100 Euro, dann beträgt die Dividendenrendite 4% (4 Euro / 100 Euro). Eine hohe Dividendenrendite im Vergleich zum Branchendurchschnitt kann die Aktie für Einkommensinvestoren attraktiv machen.

4. Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)

Das KUV setzt den Marktwert eines Unternehmens in Relation zu seinen Gesamteinnahmen. Es ist besonders nützlich für die Bewertung von Unternehmen, die noch keine Gewinne erzielen.

Beispiel: Hat ein Unternehmen einen Gesamtumsatz von 200 Millionen Euro und eine Marktkapitalisierung von 1 Milliarde Euro, dann ist das KUV 5 (1 Milliarde Euro / 200 Millionen Euro). Ein niedrigeres KUV im Vergleich zum Branchendurchschnitt könnte darauf hindeuten, dass die Aktie unterbewertet ist.

Interpretation

Diese Kennzahlen bieten wertvolle Anhaltspunkte zur Bewertung von Aktien, sollten jedoch nicht isoliert betrachtet werden. Unterschiedliche Branchen haben oft unterschiedliche typische Werte für diese Kennzahlen und externe Faktoren können ebenfalls eine Rolle spielen. Darüber hinaus können Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial höhere KGV- oder KBV-Werte rechtfertigen. Es ist daher wichtig, Bewertungskennzahlen im Kontext zu betrachten und sie mit einer gründlichen Analyse der Unternehmensfinanzen, der Branchenaussichten und anderer fundamentaler Faktoren zu kombinieren, um eine fundierte Investitionsentscheidung zu treffen.

Branchen- und Wettbewerbsanalyse

Nachdem die finanziellen Kennzahlen eines Unternehmens und seine Bewertung betrachtet wurden, ist es wichtig, den Blickwinkel zu erweitern und die Branche sowie das Wettbewerbsumfeld zu analysieren. Dies bietet Einblicke in die externe Umgebung, die die Leistung und die Zukunftsaussichten eines Unternehmens erheblich beeinflussen kann.

Branchentrends und Wachstumspotenzial

Das Verständnis der aktuellen Trends und des Wachstumspotenzials innerhalb der Branche ist entscheidend, um die langfristigen Aussichten eines Unternehmens zu bewerten. Technologische Innovationen, Veränderungen im Verbraucherverhalten oder regulatorische Entwicklungen können erhebliche Auswirkungen auf die Branche haben.

Beispiel: In der Technologiebranche kann ein Trend hin zu Cloud-Computing und künstlicher Intelligenz (KI) Unternehmen, die in diesen Bereichen führend sind, erhebliche Wachstumschancen bieten. Ein Unternehmen, das Cloud-Infrastrukturdienste anbietet und in KI-Technologien investiert, könnte daher gut positioniert sein, um von diesen Trends zu profitieren.

Wettbewerbslandschaft

Die Analyse der Konkurrenz ist entscheidend, um zu verstehen, wie sich ein Unternehmen im Vergleich zu seinen Mitbewerbern behauptet. Dazu gehört die Betrachtung von Marktanteilen, der Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber und der einzigartigen Wettbewerbsvorteile oder „Moats“, die ein Unternehmen vor der Konkurrenz schützen.

Beispiel: Ein Pharmaunternehmen, das ein patentiertes Medikament zur Behandlung einer weitverbreiteten Krankheit entwickelt hat, könnte einen erheblichen Wettbewerbsvorteil haben. Wenn dieses Unternehmen zudem eine starke Forschungs- und Entwicklungsabteilung besitzt, könnte es seine Marktposition gegenüber Wettbewerbern, die ähnliche Produkte anbieten, effektiv verteidigen.

Management und Unternehmensstrategie

Die Qualität des Managements und die Klarheit der Unternehmensstrategie sind wesentliche Faktoren für den langfristigen Erfolg. Ein starkes Führungsteam mit einer klaren Vision und effektiven Strategien kann ein Unternehmen durch herausfordernde Zeiten navigieren und langfristiges Wachstum sichern.

Beispiel: Ein Technologieunternehmen, das von einem erfahrenen Managementteam geleitet wird, welches bereits erfolgreich mehrere Start-ups zum Erfolg geführt hat, könnte eine gute Investition darstellen. Wenn dieses Team eine klare Strategie zur Expansion in neue Märkte und zur Diversifizierung des Produktportfolios hat, könnte dies das Unternehmen für zukünftiges Wachstum positionieren.

Interpretation

Die Branchen- und Wettbewerbsanalyse bietet wertvolle Einblicke in das externe Umfeld, in dem ein Unternehmen tätig ist. Durch das Verständnis von Branchentrends und das Wachstumspotenzial können Investoren Bereiche mit hohem Wachstumspotenzial identifizieren. Die Bewertung der Wettbewerbslandschaft hilft dabei, die Stärken und Schwächen eines Unternehmens im Vergleich zu seinen Konkurrenten zu verstehen. Schließlich ist die Bewertung des Managements und der Unternehmensstrategie entscheidend, um das Potenzial für erfolgreiche Navigation und Wachstum in der Zukunft zu beurteilen. Durch die Kombination dieser Analysen mit einer gründlichen Untersuchung der Unternehmensfinanzen können Investoren fundierte Entscheidungen über ihre Investitionen treffen.

Ermittlung des inneren Werts einer Aktie - Einfach erklärt

Der inneren Wert einer Aktie zu ermitteln, klingt vielleicht kompliziert, aber es ist im Grunde wie der Versuch herauszufinden, was etwas wirklich wert ist, nicht nur, was dafür bezahlt wird. Stell dir vor, du möchtest ein gebrauchtes Fahrrad kaufen. Der Verkäufer möchte 100 Euro dafür, aber du schaust es dir genauer an, um zu entscheiden, ob es das wirklich wert ist. Du betrachtest den Zustand, wie gut es fährt und ob es Reparaturen braucht. Bei Aktien machst du im Prinzip dasselbe, nur mit Zahlen.

Schritt 1: Schau dir an, wie viel Geld das Unternehmen verdient

Das ist wie der Zustand des Fahrrads. Unternehmen verdienen Geld, das sie entweder reinvestieren oder an Aktionäre ausschütten können. Höhere Einnahmen sind oft ein gutes Zeichen.

Schritt 2: Schau in die Zukunft

Wie bei dem Fahrrad, bei dem du überlegst, wie lange es noch halten wird, versuchst du zu schätzen, wie das Unternehmen in Zukunft abschneiden wird. Wird es mehr verdienen? Wächst es? Gibt es Risiken?

Schritt 3: Berücksichtige, wie sicher die Investition ist

Das ist wie bei dem Fahrrad, wenn du in Betracht ziehst, wie wahrscheinlich es ist, dass es kaputt geht. Bei Unternehmen betrachtest du das Risiko. Sichere Investitionen sind wie ein solides, zuverlässiges Fahrrad.

Schritt 4: Rechne es aus

Hier wird es etwas mathematischer. Du versuchst, all diese Informationen in eine Zahl zu verwandeln - den inneren Wert der Aktie. Eine Methode ist, zu berechnen, wie viel Geld du in Zukunft von dem Unternehmen erwarten kannst, und dann zu entscheiden, was dir dieses Geld heute wert ist. Das ist, als würdest du überlegen, wie viele Jahre du das Fahrrad nutzen kannst und wie viel dir das wert ist.

Beispiel

Angenommen, du schaust dir ein Unternehmen an, das jedes Jahr 10 Euro pro Aktie verdient. Du denkst, es wird weiter wachsen und sicher sein. Du entscheidest, dass du bereit wärst, heute 100 Euro zu bezahlen, um diese 10 Euro jedes Jahr zu bekommen. Das bedeutet, der innere Wert der Aktie ist für dich 100 Euro.

Lass uns anhand eines einfachen Beispiels den inneren Wert einer Aktie ermitteln. Wir werden die Discounted Cash Flow (DCF)-Methode verwenden, aber sie so vereinfachen, dass sie für jeden verständlich ist.

Angenommen:

  • Ein Unternehmen namens "Macrohard AG" hat stabile und vorhersehbare freie Cashflows.
  • Du erwartest, dass Macrohard AG in den nächsten 5 Jahren jedes Jahr 50 Millionen Euro als freien Cashflow erwirtschaften wird.
  • Du rechnest mit einem konstanten Wachstum von 2% pro Jahr nach diesen 5 Jahren auf unbestimmte Zeit.
  • Als Diskontsatz, der das Risiko der Investition reflektiert, wählst du 5%.

Schritte:

  1. Berechnung der zukünftigen Cashflows für die nächsten 5 Jahre:

Da wir in diesem Beispiel annehmen, dass die Cashflows stabil sind, bleibt der jährliche freie Cashflow bei 50 Millionen Euro.

  1. Berechnung des Barwerts dieser Cashflows:

Der Barwert ist, was zukünftiges Geld heute wert ist. Die Formel dafür ist:

Barwert=Cashflow(1+Diskontsatz)�Barwert=(1+Diskontsatz)nCashflow​

Für jedes der nächsten 5 Jahre sieht das so aus:

  • Jahr 1: 50�(1+0,05)1=47,62�(1+0,05)150M​=47,62M Euro
  • Jahr 2: 50�(1+0,05)2=45,35�(1+0,05)250M​=45,35M Euro
  • Jahr 3: 50�(1+0,05)3=43,19�(1+0,05)350M​=43,19M Euro
  • Jahr 4: 50�(1+0,05)4=41,13�(1+0,05)450M​=41,13M Euro
  • Jahr 5: 50�(1+0,05)5=39,17�(1+0,05)550M​=39,17M Euro
  1. Berechnung des Restwerts nach 5 Jahren:

Der Restwert erfasst den Wert aller zukünftigen Cashflows nach den ersten 5 Jahren. Angenommen, das Wachstum bleibt konstant bei 2% jährlich. Die Formel für den Restwert unter Verwendung des Gordon-Wachstumsmodells ist:

Restwert=Cashflow im Jahr 5×(1+Wachstumsrate)Diskontsatz−WachstumsrateRestwert=Diskontsatz−WachstumsrateCashflow im Jahr 5×(1+Wachstumsrate)​

Das ergibt: 50�×(1+0,02)0,05−0,02=1,04�0,05−0,0250M×(1+0,02)​=1,04B Euro

  1. Berechnung des gesamten Unternehmenswerts:

Addiere alle Barwerte der ersten 5 Jahre und den Restwert, um den gesamten Unternehmenswert zu erhalten:

47,62�+45,35�+43,19�+41,13�+39,17�+1,04�=1,25�47,62M+45,35M+43,19M+41,13M+39,17M+1,04B=1,25B Euro

  1. Ermittlung des inneren Werts pro Aktie:

Teile den gesamten Unternehmenswert durch die Anzahl der ausstehenden Aktien. Angenommen, Macrohard AG hat 20 Millionen ausstehende Aktien:

Innerer Wert pro Aktie=1,25�20�=62,50Innerer Wert pro Aktie=20M1,25B​=62,50 Euro pro Aktie

Interpretation

Wenn der aktuelle Marktpreis der Macrohard-Aktie unter 62,50 Euro liegt, könnte die Aktie unterbewertet sein und eine potenzielle Kaufgelegenheit darstellen. Liegt der Preis jedoch deutlich über 62,50 Euro, könnte die Aktie überbewertet sein, und es wäre Vorsicht geboten. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Discounted Cash Flow-Methode auf Annahmen basiert, wie zukünftige Cashflows, Wachstumsraten und der Diskontsatz. Kleinste Änderungen in diesen Annahmen können das Ergebnis erheblich beeinflussen. Daher solltest du immer eine Bandbreite möglicher Szenarien betrachten und dich nicht ausschließlich auf eine einzige Zahl verlassen.

Zusätzlich ist es ratsam, diese Methode mit anderen Bewertungsansätzen und einer umfassenden Analyse des Unternehmens, seiner Branche und des Marktes zu kombinieren. So erhältst du ein vollständigeres Bild und kannst fundiertere Entscheidungen treffen.

Zusammenfassend ist die Bestimmung des inneren Werts einer Aktie mit der DCF-Methode eine nützliche Technik, um zu beurteilen, ob eine Aktie eine gute Investition sein könnte. Doch wie bei allen Investitionsentscheidungen ist es wichtig, gründlich zu recherchieren, kritisch zu denken und eine diversifizierte Anlagestrategie zu verfolgen.

Fazit: Die Bedeutung der Fundamentalanalyse 

Die Fundamentalanalyse ist ein mächtiges Instrument, um tiefer in die wahre Natur eines Unternehmens einzutauchen, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Durch die Bewertung der finanziellen Gesundheit, der Wettbewerbsposition und der zukünftigen Wachstumsperspektiven eines Unternehmens bietet sie eine solide Grundlage, um den inneren Wert von Aktien zu bestimmen. Die Anwendung dieser Methode erfordert zwar Zeit und Mühe, doch die Belohnung liegt in der Möglichkeit, unter- oder überbewertete Aktien zu identifizieren und potenzielle Investitionschancen zu erkennen. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Fundamentalanalyse nicht unfehlbar ist. Sie basiert auf Annahmen und verfügbaren Informationen, die sich ändern können. Deshalb ist es essenziell, flexibel zu bleiben und Analysen regelmäßig zu aktualisieren, um Veränderungen im Unternehmen oder in der Branche Rechnung zu tragen. Du solltest auch andere Ansätze wie die technische Analyse und die Berücksichtigung makroökonomischer Faktoren einbeziehen, um ein rundum informiertes Bild zu erhalten.