Willkommen zum fünften Teil unserer Serie über Fundamentalanalyse. Nachdem wir die Bedeutung von Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Cashflow-Analysen untersucht haben, wenden wir uns nun einem weiteren entscheidenden Aspekt zu: der Kennzahlenanalyse. In diesem Artikel beleuchten wir einige der wichtigsten Finanzkennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Price-Earnings-Growth (PEG) und die Eigenkapitalrendite (ROE) und wie diese zur Bewertung von Aktien verwendet werden können.
Das KGV ist eine der am häufigsten verwendeten Kennzahlen in der Aktienbewertung. Es wird berechnet, indem man den aktuellen Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie (EPS) teilt. Ein niedrigeres KGV kann darauf hindeuten, dass eine Aktie unterbewertet ist (oder dass das Unternehmen erwartungsgemäß langsamer wächst), während ein höheres KGV auf eine Überbewertung oder ein erwartetes starkes Wachstum hinweisen kann.
Das PEG-Verhältnis bietet eine nuanciertere Bewertung als das KGV, indem es das erwartete Gewinnwachstum berücksichtigt. Es wird berechnet, indem das KGV durch die erwartete jährliche Wachstumsrate des Gewinns geteilt wird. Viele Investoren bevorzugen Aktien mit einem PEG-Wert unter 1, da dies darauf hindeuten kann, dass die Aktie im Verhältnis zu ihrem erwarteten Wachstum unterbewertet ist.
Die ROE misst, wie effektiv ein Unternehmen Eigenkapital einsetzt, um Gewinn zu erzielen. Sie wird berechnet, indem der Jahresüberschuss durch das durchschnittliche Eigenkapital geteilt wird. Eine hohe ROE kann auf eine effiziente Unternehmensführung und eine starke Position im Vergleich zu Mitbewerbern hinweisen.
Bei der Verwendung von Finanzkennzahlen ist es wichtig, sie im Kontext des jeweiligen Unternehmens und der Branche zu betrachten. Zum Beispiel kann ein hohes KGV in einer schnell wachsenden Branche wie der Technologiebranche üblich sein, während es in reiferen Branchen als Warnsignal gelten könnte. Ebenso sollten Kennzahlen im Zeitverlauf und im Vergleich zu Konkurrenten analysiert werden, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.
Finanzkennzahlen sind unverzichtbare Werkzeuge in der Fundamentalanalyse. Sie bieten schnelle Einblicke in die finanzielle Gesundheit, Effizienz und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens.
Allerdings sollten sie nicht isoliert betrachtet werden, sondern als Teil einer umfassenden Analyse, die auch qualitative Faktoren berücksichtigt.
Im nächsten Teil unserer Serie konzentrieren wir uns auf die Bewertung von Aktien, um zu verstehen, wie all diese Informationen zusammenkommen, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Bleib dran, um dein Verständnis für die Aktienbewertung zu vertiefen!