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August 8, 2024
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Alles rund um das Depot

Was ist ein Depot?

Ein Depot ist ein spezielles Konto, das für die Verwaltung von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds genutzt wird. Es fungiert als sichere Aufbewahrungsstätte für deine Investments und ist unerlässlich, wenn du in den Handel an der Börse einsteigen möchtest.

Warum brauchst du ein Depot?

Um an der Börse handeln zu können, ist ein Depot unverzichtbar. Es ermöglicht dir den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, wobei alle Transaktionen über das Depot abgewickelt werden.

Depot Kompakt

  • Um in jegliche Arten von Wertpapieren wie Aktien, ETFs oder Anleihen zu investieren, ist ein Depot unverzichtbar
  • Es ermöglicht dir den An- und Verkauf sowie die langfristige Aufbewahrung dieser Finanzinstrumente
  • Im Depot gehaltene Wertpapiere sind als Sondervermögen geschützt und fallen nicht in die Insolvenzmasse des Depotanbieters

Faktoren für die Depotwahl

  1. Kostenstruktur: Nicht alle Broker sind gleich, wenn es um Kosten geht. Während einige kostenlose Depotführung anbieten, können andere Gebühren für die Kontoeröffnung, -führung oder für Transaktionen verlangen. Auch die Kosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren können variieren. Daher ist es wichtig, diese Kosten genau zu vergleichen.
  2. Angebotene Wertpapiere: Verschiedene Broker bieten Zugang zu unterschiedlichen Arten von Wertpapieren. Während manche sich auf Aktien konzentrieren, bieten andere auch Fonds, Anleihen, ETFs oder sogar exotischere Anlageklassen an. Überlege dir, welche Art von Wertpapieren du handeln möchtest, und wähle dementsprechend deinen Broker.
  3. Zugang zu internationalen Märkten: Wenn du daran interessiert bist, in ausländische Märkte zu investieren, solltest du überprüfen, ob der Broker Zugang zu diesen Märkten bietet und zu welchen Konditionen.
  4. Benutzererfahrung: Eine benutzerfreundliche Oberfläche kann den Unterschied ausmachen, besonders wenn du neu in der Welt der Wertpapiere bist. Viele Broker bieten Demo-Konten an, mit denen du die Plattform testen kannst, bevor du echtes Geld investierst.
  5. Sicherheit und Regulierung: Es ist essenziell, dass dein Broker von einer zuverlässigen Finanzaufsichtsbehörde reguliert wird. Dies bietet dir als Anleger ein gewisses Maß an Sicherheit.
  6. Zusätzliche Features und Ressourcen: Manche Broker bieten zusätzliche Dienstleistungen wie Schulungsmaterialien, Analysetools oder persönliche Beratung an. Überlege, welche Extras für dich wertvoll sind.

Welche Kosten entstehen bei einem Depot?

Bei der Nutzung eines Depots können verschiedene Arten von Kosten anfallen, die sich je nach Anbieter und den genutzten Dienstleistungen unterscheiden können. Hier sind die häufigsten Kosten, die du beachten solltest:

1. Depotführungsgebühren

  • Einige Banken und Broker erheben Gebühren für die bloße Führung des Depots. Diese können entweder als feste Jahresgebühr oder monatlich berechnet werden.
  • Es gibt jedoch auch viele Anbieter, die kostenlose Depots anbieten, insbesondere Online-Broker.

2. Ordergebühren

  • Für jeden Kauf oder Verkauf von Wertpapieren fallen in der Regel Ordergebühren an. Diese können als fester Betrag oder als prozentualer Anteil des Transaktionsvolumens berechnet werden.
  • Manche Broker bieten auch Flatrates oder kostenlose Trades bis zu einem bestimmten Volumen pro Monat an. Hierbei ist darauf zu achten, dass die entfallenden Gebühren nicht durch künstlich erhöhte Spreads ausgeglichen werden.

3. Kosten für Limit-Orders

Für spezielle Orderarten, wie z.B. Limit-Orders, können zusätzliche Gebühren anfallen. Dabei legst du einen bestimmten Preis fest, zu dem ein Wertpapier gekauft oder verkauft werden soll.

4. Gebühren für Auslandsorders

Wenn du in ausländische Wertpapiere investierst, können zusätzliche Kosten für den Handel an internationalen Börsen entstehen.

5. Kosten für Echtzeit-Kursdaten

Viele Broker bieten standardmäßig verzögerte Kursdaten an. Möchtest du Echtzeit-Kurse nutzen, kann dies zusätzliche Gebühren verursachen.

6. Servicegebühren

Für bestimmte Services wie persönliche Beratung, Telefonorders oder die Ausstellung von Dokumenten können zusätzliche Gebühren anfallen.

7. Inaktivitätsgebühren

Einige Broker berechnen Gebühren, wenn dein Depot über einen längeren Zeitraum inaktiv bleibt, also keine Transaktionen durchgeführt werden.

8. Kosten für Zusatzdienste

Spezielle Analyse-Tools, fortgeschrittene Trading-Plattformen oder zusätzliche Bildungsressourcen können ebenfalls kostenpflichtig sein.

Wichtig zu beachten

Es ist essenziell, sich vor der Eröffnung eines Depots detailliert über die Kostenstruktur des jeweiligen Anbieters zu informieren. Vergleiche die Kosten unterschiedlicher Broker, um das für dich passendste und kosteneffizienteste Depot zu finden. Achte auch darauf, dass die Gebührenstruktur zu deinem Handelsvolumen und deiner Anlagestrategie passt. Manchmal kann ein etwas teurerer Broker mit besseren Dienstleistungen und Tools auf lange Sicht vorteilhafter sein.

Steuern beim Depot

1. Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge

  • In Deutschland unterliegen Kapitalerträge, wie Dividenden und Zinsen, sowie Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren der Abgeltungssteuer. Diese Steuer beträgt derzeit 25 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.
  • Die Abgeltungssteuer wird direkt von der Bank oder dem Broker an das Finanzamt abgeführt, sofern kein Freistellungsauftrag vorliegt oder der Sparer-Pauschbetrag (1000 Euro für Alleinstehende, 2000 Euro für Verheiratete) überschritten wird.

2. Freistellungsauftrag

  • Um den Sparer-Pauschbetrag zu nutzen, kannst du einen Freistellungsauftrag bei deinem Broker oder deiner Bank einrichten. Damit werden Kapitalerträge bis zu dieser Höhe steuerfrei gestellt.
  • Wichtig ist, dass der Freistellungsauftrag für alle deine Depots und Konten gilt. Die Summe der Freistellungen darf den Sparer-Pauschbetrag nicht überschreiten.

3. Steuern auf ausländische Dividenden

  • Erhältst du Dividenden von ausländischen Unternehmen, können Quellensteuern des jeweiligen Landes anfallen. Diese Steuern können oft auf die deutsche Abgeltungssteuer angerechnet werden, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden.
  • Für die Anrechnung ausländischer Quellensteuern ist eine entsprechende Bescheinigung erforderlich, die du von deinem Broker erhältst. Allerdings verlangen viele Broker Gebühren für eine solche Bescheinigung.

4. Veräußerungsgewinne

  • Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren sind ebenfalls steuerpflichtig. Hierbei wird der Gewinn besteuert, der über dem Sparer-Pauschbetrag liegt.
  • Verluste können mit Gewinnen verrechnet werden. Verluste aus Aktienverkäufen dürfen jedoch nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnet werden.

5. Steuererklärung

  • Auch wenn die Abgeltungssteuer automatisch abgeführt wird, kann es sinnvoll sein, Kapitalerträge in der Steuererklärung anzugeben. Besonders wenn dein persönlicher Steuersatz unter 25 % liegt, kannst du eine Erstattung beantragen.
  • Bei komplexeren Anlagestrategien oder internationalen Investments empfiehlt es sich, einen Steuerberater zu konsultieren.

6. Steuerliche Behandlung von ETFs und Investmentfonds

Seit 2018 werden Erträge aus Investmentfonds und ETFs teilweise anders besteuert. Hierbei werden sogenannte Vorabpauschalen berechnet, die unabhängig von realisierten Gewinnen zu versteuern sind.

Depot eröffnen – Ein Schritt-für-Schritt-Plan

Nachdem du den passenden Broker gefunden hast, folgt die Eröffnung deines Depots:

  1. Online-Anmeldung: Der erste Schritt zur Depot-Eröffnung ist meistens das Ausfüllen eines Online-Formulars auf der Website des Brokers. Hier gibst du deine persönliche Daten ein, beantwortest Fragen zu deinen Anlagezielen und deiner Erfahrung im Wertpapierhandel.
  2. Identitätsprüfung: Nach der Anmeldung folgt die Identitätsprüfung. Dies kann über das PostIdent-Verfahren in einer Postfiliale, über das VideoIdent-Verfahren direkt am Computer oder Smartphone oder ganz unkompliziert über die Online-Ausweisfunktion deines Personalausweises erfolgen. Hierfür benötigst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass.
  3. Vertrag und AGBs: Lies dir die Vertragsbedingungen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) sorgfältig durch. Mit deiner Unterschrift – elektronisch oder per Post – akzeptierst du diese Bedingungen.
  4. Depotfreischaltung: Nach erfolgreicher Identitätsprüfung und Vertragsannahme durch den Broker wird dein Depot freigeschaltet. Dies kann je nach Broker einige Tage in Anspruch nehmen.
  5. Erste Einzahlung und Wertpapierkauf: Sobald dein Depot aktiviert ist, kannst du Geld darauf überweisen und mit dem Kauf von Wertpapieren beginnen. Einige Broker bieten auch ein Musterdepot an, mit dem du den Handel simulieren kannst, bevor du echtes Geld investierst.

Worauf du achten solltest 

Bei der Nutzung eines Depots gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um das Beste aus deinen Investments herauszuholen. Zunächst ist es entscheidend, dein Depot regelmäßig zu überwachen. Dies bedeutet nicht nur, die Performance deiner Anlagen im Auge zu behalten, sondern auch, auf dem Laufenden zu bleiben, was Marktveränderungen und wirtschaftliche Entwicklungen betrifft, die deine Investments beeinflussen könnten. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Rebalancing deines Portfolios. Mit der Zeit können sich die Gewichtungen deiner Anlagen verschieben, was bedeutet, dass dein Portfolio möglicherweise nicht mehr deiner ursprünglichen Anlagestrategie und Risikotoleranz entspricht. Durch regelmäßiges Rebalancing stellst du sicher, dass dein Portfolio weiterhin deinen Zielen entspricht.  

Kostenbewusstsein spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Alle anfallenden Gebühren, wie Transaktionskosten oder Depotgebühren, können deine Rendite beeinflussen. Daher ist es wichtig, diese Kosten im Auge zu behalten und regelmäßig die Konditionen verschiedener Anbieter zu vergleichen. 

Auch steuerliche Aspekte solltest du nicht außer Acht lassen. Informiere dich über die steuerlichen Auswirkungen deiner Anlagen und nutze Möglichkeiten zur Steueroptimierung, wie den Freistellungsauftrag oder das Verrechnen von Verlusten. 

Die Diversifikation deines Portfolios ist ein weiteres Schlüsselelement. Durch die Investition in verschiedene Anlageklassen, Branchen und geografische Regionen kannst du Risiken minimieren. Ein diversifiziertes Portfolio hilft, das Gesamtrisiko zu reduzieren. 

Schließlich solltest du auch eine Notfallplanung in Betracht ziehen. Stelle sicher, dass im Falle eines Notfalls eine vertrauenswürdige Person Zugriff auf dein Depot hat und weiß, wie damit umzugehen ist. 

Zusammengefasst ist die effektive Nutzung eines Depots nicht nur eine Frage des Verständnisses der Grundlagen des Wertpapierhandels, sondern erfordert auch eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung deiner Anlagestrategie. Ein gut verwaltetes Depot kann ein wesentliches Instrument sein, um deine finanziellen Ziele zu erreichen und dein Vermögen langfristig zu mehren.